Die Regenbogenbrücke

 

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens. Auf einer Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem grünem Gras. Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort. Dort gibt es stets zu Fressen und zu Trinken und es ist immer warmes, schönes Frühlingswetter. Die alten und kranken Tiere werden im Land hinter der Regenbogenbrücke wieder jung und gesund und spielen den ganzen Tag zusammen. Die Tiere sind dort glücklich und zufrieden und es gibt nur eine  Kleinigkeit, die sie vermissen. Sie alle sind nicht mit dem Menschen zusammen, den sie so sehr geliebt haben.

 

So laufen und spielen sie jeden Tag  zusammen, bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht. Die  Nase bebt, die Ohren stellen sich nach vorn und die Augen werden ganz groß!  Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus, fliegt über das grüne Gras. Wird schneller und schneller. Es hat Dich gesehen und wenn Du und Dein Liebling sich treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn so fest Du kannst. Dein Gesicht wird geküsst und abgeschleckt, wieder und wieder und endlich schaust Du nach langer Zeit in die Augen Deines geliebten Tieres, das lange aus Deinem Leben verschwunden war.... aber nie aus Deinem Herzen! Dann überschreitet ihr  gemeinsam das letzte Stück der Brücke des Regenbogens und ihr werdet nie wieder getrennt sein.... nie wieder!

 

(Aus dem Englischen: Paul C. Dahm/The rainbowbridge)

 

*****************************************************************

 

Teil 1 kennen ja die Meisten:
Auf einer Seite des Himmels gibt es einen Platz, der Regenbogenbrücke genannt wird.

Wenn ein Tier stirbt, das jemandem besonders nahe stand, begibt es sich zur Regenbogenbrücke.
Dort sind Wiesen und Hügel für all unsere besten Freunde, so dass sie zusammen laufen und spielen können.
Dort gibt es Futter, Wasser und Sonnenschein im Überfluss, und unsere Freunde haben es warm und fühlen sich wohl und behaglich.

Alle Tiere, die krank und alt waren, haben wieder ihre Gesundheit und Energie;
die, die verletzt oder verstümmelt waren, sind wiederhergestellt und stark, so wie wir sie in Erinnerung haben.
Die Tiere sind glücklich und zufrieden, bis auf eine Kleinigkeit.
Sie alle vermissen ihren Menschenfreund, den sie zurücklassen mussten.

Sie laufen und spielen zusammen, aber der Tag kommt, an dem eines pötzlich stoppt und in die Ferne sieht.
Seine strahlenden Augen sind aufmerksam; gespannt zittert der Körper. Plötzlich beginnt es von der Gruppe wegzulaufen, fliegt über das grüne Gras, seine Beine tragen es schneller und schneller.
Es hat Dich gesehen, und wenn Du und Dein Freund sich endlich treffen, werdet Ihr im freudigen Wiedersehen so zusammenhalten, auf dass ihr nie wieder getrennt werdet.

Glückliche Küsse regnen auf Dein Gesicht.
Deine Hände liebkosen wieder den geliebten Kopf, und Du siehst einmal mehr in die vertrauensvollen Augen Deines Lieblings, welcher zwar lange aus Deinem Leben, aber nie aus Deinem Herzen verschwunden war.

Dann geht ihr zusammen über die Regenbogenbrücke.

Was aber geschieht mit den Tieren, die niemand Besonderen haben?

Entgegen den meisten Tagen an der Regenbogenbrücke, dämmert dieser Tag kalt dunstig und grau. Der düsterste Tag, den man sich vorstellen kann.

Die Tiere, die erst vor kurzem angekommen sind, sind verwirrt und verunsichert, da sie einen solchen Tag nie erlebt haben, seit sie die Regenbogenbrücke erreicht haben. Sie wissen nicht, was sie denken sollen. Doch die Tiere, die bereits eine Weile damit verbracht haben, auf ihre Lieben zu warten, wissen nur zu gut, was geschieht. Sie versammeln sich am Pfad, der zu der Brücke führt. Sie wissen, das dies etwas Besonderes ist und sie wollen es sich ansehen.

Es dauert nicht lange, bis ein älterer Hund in Sichtweite kommt. Sein Kopf hängt schwer und tief, sein Schwanz schleift am Boden.

Die Tiere, die am Pfad stehen, besonders die, die schon seit einer Weile bei der Regenbogenbrücke sind, wissen genau, was geschieht, denn sie haben es schon viel, viel zu oft mit ansehen müssen.

Der alte Hund nähert sich langsam der Brücke. Obgleich sein Herz offensichtlich schwer und er von Trauer und Schmerz überwältigt ist, findet man kein Anzeichen von Verletzung oder Krankheit an ihm. Doch im Gegensatz zu den Tieren, die an der Brücke auf ihre Lieben warten, ist dieser Hund nicht zurückversetzt in seine Vollkommenheit.
Er ist weder vollkommen gesund, noch vollkommen kräftig.

Während er seine schmerzhafte, langsame Reise macht, beobachtet er die Tiere, die ihn nun alle ansehen. Er ist hier fehl am Platz , dies ist kein Ort zum Bleiben für ihn. Er fühlt instinktiv, daß er um so glücklicher sein würde, je schneller er die Brücke überqueren würde.

Doch es soll nicht sein. Als er sich der Brücke weiter nähert, erscheint ein Engel und stellt sich ihm in den Weg. Der Engel spricht sanft und entschuldigend zu dem alten Hund. Er erklärt ihm, daß er die Regenbogenbrücke nicht überqueren darf, da nur die Tiere, die mit ihrem besonderen Menschen zusammen sind, hinüber dürfen. Er jedoch hat keinen besonderen Menschen – nicht hier an der Regenbogenbrücke, noch unten auf der Erde.

Ohne Ort, an den er gehen kann, wendet sich der alte Hund ab in Richtung der Felder vor der Brücke. In einer eigenen Region in der Nähe sieht er eine Gruppe älterer, schwacher Tiere, Hunde und Katzen, die ebenso traurige Augen haben wie er. Anders als die Tiere, die auf ihren besonderen Menschen warten, spielen diese Tiere nicht. Sie liegen nur auf dem grünen Gras, starren verloren und voller Not und Elend zu dem Pfad, der zur Regenbogenbrücke führt. Der alte Hund weiß, daß er keine Wahl hat, daß er zu ihnen gehört. So nimmt er seinen Platz unter ihnen ein, den Pfad anstarrend und wartend.

Einer der letzten Angekommenen, der auf seinen besonderen Menschen wartet, kann nicht verstehen, was er gerade gesehen hat. Er bittet eines der anderen Tiere, das bereits eine Weile dort ist, es ihm zu erklären.

„Der arme Hund wurde von seinem Besitzer ins Tierheim gebracht, als er seiner überdrüssig wurde. Der Anblick, den er nun bietet mit seinem grauen Fell, seinen traurigen, düsteren Augen, ist derselbe Anblick, den er abgab, als er in den Zwinger gebracht wurde. Er kam nie wieder heraus und brachte sich durch, mit nur der Liebe und Zuwendung, die ihm die Heimangestellten geben konnten. So verließ er sein leidvolles, ungeliebtes Leben auf der Erde endgültig. Doch da er keine Familie hatte, keinen besonderen Freund, dem er seine Liebe geben konnte, hat er niemanden, der ihn über die Brücke begleiten kann.“

Das erste Tier denkt darüber nach und fragt dann: „Doch was wird nun mit ihm geschehen?“

Als er gerade seine Antwort bekommen soll, teilen sich die Nebel, die Düsterkeit verzieht sich.

Ein einzelner Mensch kommt auf die Brücke zu. Ein Mensch, der auf der Erde ein gewöhnlicher Mensch war, der ebenso wie der alte Hund die Erde für immer verlassen hatte. Er wendet sich zu der traurigen Gruppe der älteren Tiere und hält ihnen seine ausgestreckten Handflächen entgegen. Die süßesten Klänge, die sie je gehört hatten, erklingen milde über ihnen und all die älteren Tiere sind unmittelbar in das reinste goldene Licht getaucht. Innerhalb eines Momentes sind sie alle wieder jung und gesund.

Eine andere Gruppe aus der Mitte der Tiere, die auf ihren besonderen Menschen warten, bewegt sich zu dem Pfad. Als sie dem Menschen näher kommen, verbeugt sich jedes von ihnen und während er an ihnen vorübergeht, legt er jedem von ihnen zärtlich seine Hand auf den Kopf und spricht sanft ihre Namen.
Schließlich bilden die Tiere, die eben noch auf niemanden warten durften, eine Reihe hinter dem Menschen und folgen ihm leise und sie überqueren die Brücke zusammen.

„Was ist geschehen?“

„Dieser Mensch verbrachte sein ganzes Leben damit, Tieren jeder Art zu helfen. Die Tiere, die Du sahst, die ihm Respekt zollten, waren die Tiere, die durch seine selbstlose Hilfe ein neues Zuhause fanden. Sie werden die Brücke überqueren, wenn ihre neuen Familien angekommen sind. Die Tiere, die plötzlich wieder jung und gesund wurden, waren die, die niemals ein Zuhause fanden. Wenn ein Mann oder eine Frau, die ihr ganzes Leben damit verbrachten, Tieren zu helfen, hier ankommen, wird ihnen ein letzter Akt der Barmherzigkeit gewährt. Sie dürfen all die armen Tiere über die Brücke begleiten, denen sie auf der Erde nicht mehr helfen konnten. Weißt Du, ALLE Tiere sind für sie besonders, so wie sie besonders sind für alle Tiere.“

(Verfasser unbekannt)

 

**************************************************************** 

 

 

Wenn es soweit ist...

 

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehn –
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal –
Du hast mich befreit von Schmerz und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

 

Verfasser unbekannt

 

***********************************************************

 

Wie konntest du nur?

 
      

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und

 

brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer

 

Anzahl durchkauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten

 

Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer, wenn ich böse war,

 

erhobst Du Deinen Zeigefinger und fragtest mich "Wie konntest

 

Du nur?". Aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken,

 

um mir den Bauch zu kraulen.

 

Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich

 

kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest,

 

und ich glaubte, das Leben könnte schöner nicht sein. Gemeinsam

 

machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto,

 

holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist

 

schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der

 

Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.



Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Deiner Arbeit und Deiner Karriere

 

zu verbringen und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen.

 

Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und

 

Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter

 

Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst

 

und als Du Dich verliebtest. Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch".

 

Trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr

 

meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du

 

glücklich warst.

 

Dann kamen die Menschenbabys, und ich teilte Deine Aufregung darüber.

 

Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie

 

genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte

 

ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem

 

anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie

 

lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".

 

  

Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in

 

meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackeligen Beinchen, pieksten

 

ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse

 

auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung, denn Deine

 

Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem

 

Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre

 

Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir

 

auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.



Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen  Hund

 

hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten

 

über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet

 

und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur

 

einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir ein Dorn

 

im Auge.

 

Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du

 

und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet

 

sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab

 

einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.

 

Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch

 

nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du

 

fülltest die Formulare aus und sagtest: "Ich weiß, Sie werden ein gutes

 

Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen

 

gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in

 

"mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum".



Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er

 

schrie "Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich

 

machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade

 

beigebracht hattest: Über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und

 

Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.

 

Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden

 

und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin

 

einzuhalten, und nun habe ich auch einen.



Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest

 

wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst

 

und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie

 

schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?". Sie kümmerten

 

sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert,

 

aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.

 

Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam,

 

in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest -

 

dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei.... Oder ich hoffte, dass es

 

zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.

 

Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte

 

Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber

 

ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.

 

Als sie am Ende des Tages kamen, um mich zu holen, trottete ich hinter ihnen her

 

den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Sie hoben mich auf den Tisch und

 

kraulten mir meine Ohren und sagten mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz

 

pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch

 

ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit

 

abgelaufen.

 

Eine Frau in einem weißen Kittel sah mich an. Ihre Aufgabe lastete schwer

 

auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen

 

konnte. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen

 

Jahren getröstet hatte.

 

Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich

 

fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich

 

schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie

 

konntest Du nur?"

 

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid".

 

Sie umarmte mich und beeilte sich, mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür

 

zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert,

 

noch missbraucht, noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich allein gestellt

 

wäre. Einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische

 

Ort.

 

Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines

 

Schwanzes verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr

 

gegolten hatte. Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich

 

werde für immer an Dich denken und auf Dich warten.

 

Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.

 

 

Verfasser: Jim Willis; übersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira Rösch 

& Nicole Valentin-Willis)

 

 

***********************************************************

 

Der Seestern

 

Ein alter Mann ging bei Sonnenuntergang den Strand entlang und sah in einiger Entfernung einen Jungen,
der Seesterne aufhob und ins Meer zurück warf.
 

Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er die Seesterne aufhebe. Die Antwort war:
„Die gestrandeten Seesterne sterben, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben“.
 

“Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier”, erwiderte der Alte.
“Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?”
 

Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen.
Dann meinte er: “Für diesen hier macht es einen Unterschied“.
 

Unbekannter Verfasser

 

 

****************************************************************